Laufen / Radfahren und niedriger / hoher BZ

Hallo und Moin aus dem hohen Norden,

mein Name ist Mario, und bin seit 2011 Typ1. Als ich die Diagnose bekam war ich bereits 46. Nun mit fast 60 fühle ich mich körperlich sehr fit, und habe mich dem Lauf- und Radsport schon von Anfang an verschrieben. 

In den Jahren kam da so einiges zusammen. Mein größtes Abenteuer im Radsport war 2021  das “Race around Germany” (3385 km, 23.000 Hm in 12 Tagen 8 Stunden und 3 Minuten). In meiner Altersklasse sind hier nur 3 Finisher aufgeführt. Ansonsten liebe ich den Sport und freue mich über gute Ergebnisse. 

Das Handling mit dem Insulin und den BZ-Werten macht das Ganze für mich aber jedes mal wieder zu einer sehr großen Herausforderung. 

Hier möchte ich nun meine Erfahrungen mit euch teilen. 

Bordesholmer Seelauf (See an Run).
Hier bin ich am 15.09. über die 10km Distanz gestartet. Hat richtig viel Spass gemacht und mit meinem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. 46:54 und Platz 3 in der AK55.
 
Elmshorner Stadtlauf
Dieser fand am 29.09. statt, und ich bin auf der 10km Strecke gestartet. Auch hier konnte ich den 3. Platz in der AK55 mit einer Zeit von 46:46 erreichen.
 
Und dann nach die Chellenge zum Diabeteskongress in Madrid.
Dafür war ich bei und in Bordesholm auf der Laufbahn. 23:12 meine Zeit. Ziemlich cool fand ich die Nationenwertung: Platz 3
 
Zu den Läufen: Die Bedingungen waren jeweils perfekt. Meine Konstanz bei den Zeiten finde ich ziemlich klasse und darauf hin habe ich auch das Training abgestimmt. Nun taste ich mich an die Zeiten unterhalb von 45 Min ran. Mein Problem ist immer, das ich nicht den Mut habe so richtig Gas zu geben, da mein BZ dann immer recht schnell abfällt. Bei einer Belastung von 45 Minuten habe ich das auch schon oft gehabt. Beim Laufen ist das dann blöd, da eine Gehpause mit Traubenzucker erforderlich wird. Beim Radfahren ist das nicht so tragisch, da geht es dann halt für ein paar Minuten etwas langsamer.
 
Ich habe daher insbesondere beim Laufen es immer so gemacht dass ich den BZ hochlaufen ließ, bis an die 300 heran. Das langt dann für einen Halbmarathon gerade so. So habe ich das bei 3 Teilnahmen am Kiellauf (Halbmarthonstrecke 1:40, 1:38, 1:36) und bei diversen 20km + Läufen im Training gemacht. Damit hatte ich keine Probleme. Beim Radfahren (Langstrecke 100km +) ist es genauso. Da lass ich den BZ lieber etwas höher laufen, als tief zu fallen.  Nun bin ich aber sehr irritiert, da es ja heißt: Ab BZ >250 ist Sportverbot) Ich bin jetzt dabei mich insulinmäßig umzustellen. Das ist natürlich sehr kompliziert. Beim Lauf in Elmshorn war mein Startwert 270 und im Ziel waren es noch knapp 90.  
 
Ich muss hier wohl unbedingt was machen bzw. optimieren. 
Aber dafür bin ich ja nun hier bei der IDAA und hoffe, dass ich das optimiert bekomme.
 
Gibt es eigentlich eine Studie, eine in Arbeit befindliche Doktorarbeit oder irgendwie sowas was sich mit älteren Typ1’ern (ich werde nächstes Jahr 60) die ambitionierten Sport betreiben beschäftigt? Da wäre ich sehr gerne dabei und hätte vieles dazu beizutragen.
 
Hier ein paar Werte von mir:
Tresiba: Morgens 10E
Fiasp: derzeit in der Umstellung: ca. alle 3 Stunden 2E, zu den Mahlzeiten 3E (ca 12E/Tag) Hba1c: 7,1
 
Vitalwerte:
Gewicht 72kg
Ruhepuls morgens: < 44
VO2Max: 56
 
Kilometer seit Typ1 Diagnose (August 2011)
Rad (ab 04/2012): >  160.000 km
Lauf: (ab 05/2025) > 5.000 km
 
So, das soll erstmal reichen. Ich glaube ich könnte ein ganzes Buch schreiben über meine Jahre als Diabetiker.
 
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